Eriobotrya Japonica
Ich pflege im Garten eine Wollmispel, die ich selbst aus einem Samen aus Palmanova gezogen habe. Der Baum hatte Anfang August ungewöhnlicher Weise noch Früchte. Meine Spekulation war, dass er möglicherweise erst im Frühjahr und nicht wie üblich im Herbst blühen würde. Normalerweise überwintern die Fruchtansätze aus den im Herbst befruchteten Blüten. Das führt oft dazu, dass es in unseren Breiten keine Früchte gibt, weil die Ansätze erfrieren. Mein Baum (2016 gesät) hat nach sieben Jahren geblüht und ist jetzt 9 Jahre alt. Er war vom Keimen weg ausgepflanzt. So wie es aussieht, dürfte zumindest ein Teil der Blüten tatsächlich bis ins Frühjahr geschlossen bleiben. Jetzt bin ich gespannt, ob heuer Früchte bleiben. Jedenfalls vertrömen die geöffneten Blüten einen herrlichen Duft. Die Wollmispeln sind deutlich frosthärter als oft behauptet wird und wären ein guter Stadtbaum für Parks oder einfach im öffentlichen Raum.
Die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica) ist unter vielen Namen bekannt. Die Italiener nennen sie Nespolo, die Griechen Musmolo und die Japaner Biwa. Im Asialaden heißen die eingelegten Früchte aber Loquat. Wie auch immer, jedenfalls ist diese Mispel nicht mit der Deutschen Mispel (Mespilus germanica) verwandt. Das ist kein Nachteil, denn Nespole schmecken eindeutig besser als Mispeln, ein bisschen wie säuerliche Marillen. Mein Baum scheint besonders zu sein, denn er blüht nicht, wie üblich, im Herbst, sondern bringt die meisten Blütenknospen geschlossen über den Winter. Das Bild von der offenen Blüte habe ich im März 2025 aufgenommen. Da sind schon Hummeln und Bienen geflogen. Ein Vorteil den Herbst- und Winterblühenden Exemplaren gegenüber. A propos Winterblüte (ich meine den Strauch Chimonanthus praecox): Wie diese duftet auch die Blüte der Wollmispel ganz wunderbar und intensiv. Die Frosthärte des immergrünen Baums ist gut.