Yuzu
Citrus × junos
Yuzu ist eine sehr alte Hybride zweier nicht bekannter Eltern. Sie ist seit mindestens dreitausend Jahren in Kultur. Oft liest man, Yuzu sei eine Kreuzung aus Citrus ichangensis, der Ichang Papeda, und einer Mandarine. Genuntersuchungen weisen eher darauf hin, dass es sich beim Papeda-Elternteil nicht um die heute bekannte Citrus ichangensis, sondern um eine Verwandte gehandelt haben dürfte, die heute nicht mehr auffindbar ist. Unbestritten ist, dass Yuzu-Früchte in China und vor allem in Japan große kulinarische Bedeutung haben. Das Yuzu-Aroma taucht in Süßigkeiten genauso auf wie der Saft zum Säuern von Fischgerichten, in der Gewürzsauce Ponzu ist Yuzu enthalten und Sake- und Likörzubereitungen werden unter Verwendung der aromatischen Schalen hergestellt.
Diese Schale hat ein sehr feines Aroma, das an das der Mittelmeermandarine erinnert. Dazu kommen noch andere Zitrusnoten, was insgesamt einen runden, angenehmen Geschmack ergibt.
Zitrusfrüchte aus dem eigenen Garten
Ein gemäßigtes Klima vorausgesetzt, eröffnet Yuzu am ehesten die Möglichkeit, in Mitteleuropa marktfähige Zitrusfrüchte zu produzieren. Bei einer Frosthärte von mindestens -12°C und noch tieferen Temperaturen, lassen sich die wertvollen Früchte ohne Heizung im Weinbaugebiet produzieren. Sei es in Folienhäusern oder im Freien. Die niedrigeren Temperaturen kommen sogar der Fruchtqualität entgegen. Die in Spanien oder Nordafrika produzierten Yuzu überzeugen meist nicht.
Yuzu im Garten
In meinem Wiener Kleingarten, nördlich der Donau, erlebt der älteste ausgepflanzte Yuzu gerade den vierten Winter (24/25). Diese Pflanze steht auf eine Poncirus-Unterlage. Auf dem Bild sieht man den Sonnenschutz, den ich bei jungen Pflanzen anbringe, denn nach meiner Erfahrung geht die größte Gefahr für Zitruspflanzen im Winter von starker Sonnenstrahlung bzw. einer raschen Abfolge von Besonnung und kalten Nächten aus. Je nach Boden kommt statt der Veredelung auf Poncirus auch eine auf C. ichangensis infrage. Zudem gedeihen Yuzu auch auf eigenen Wurzeln gut. Leider werden im Handel immer wieder Pflanzen mit ungeeigneten Unterlagen verkauft, die dann aufgrund der frostempfindlichen Unterlage nicht zur Auspflanzung im Garten geeignet sind.
Sorten und Hybride
Es gibt eine Reihe von Selektionen von Yuzu, die als Sorten im Umlauf sind. Manche sind in Wahrheit Hybriden. Populär sind die Selektionen von Bernhard Riera aus Frankreich, der verschiedene Yuzu-Herkünfte verglichen und mit Nummern versehen hat:
Yuzu N° 1, Reifezeit Oktober – November, Qualität *****, frosthart bis -18°
Yuzu N° 2, Reifezeit Oktober – November, Qualität *****, frosthart bis -18°
Yuzu N° 3, Reifezeit Oktober – November, Qualität *****, frosthart bis -18°
Yuzu N° 4, Reifezeit Oktober – November, Qualität *****, frosthart bis -18°
Yuzu N° 5, Reifezeit Oktober – November, Qualität **** , frosthart bis -15° ohne Dornen.
Yuzu von Oscar Tintori, Reifezeit Oktober – November, Qualität ****, frosthart bis -12°
Yuzu de Corse INRA, Qualität *****, frosthart bis -12°
Yuzu aus den USA, Qualität **, frosthart bis -15°
Yuzu „Jones“, Qualität *****, frosthart bis -12°
Yuzu „Tada nishiki“, samenlose Yuzu, Qualität ***, frosthart bis -12°
Yuzu „Strada Montana“, auffallend großblättrige Sorte, Qualität ?, frosthart bis ?
Mukaku Yuzu, weniger Samen. Über die Qualität der Früchte und die Frosthärte kann ich noch nichts sagen.
Yuzu N°30 ist eine Hybride mit Mandarine. Süßer als reine Yuzu. Wahrscheinlioch weniger frosthart.
Yuzu „Yalta“, stammt aus dem Primorsky-Park in Yalta . Blüten duften stärker als bei normalen Yuzu. Die Frosthärte dürfte sehr gut sein.
Yuzu Buntan, eine Kreuzung mit Citrus maxima var. „Buntan“
In meiner Sammlung pflege ich derzeit über 10 verschieden Yuzu und Hybriden.